Pflanzenheilkunde
Die Pflanzenheilkunde (Phytotherapie) ist die Anwendung von Heil- bzw. Arzneipflanzen beim kranken Menschen.
Die Wurzeln der gesamten medizinischen Heilkunst liegen in
der Pflanzenheilkunde, dem ältesten Heilverfahren der
Menschheitsgeschichte. Trotz des anhaltenden Aufschwungs der modernen
Wissenschaft wurde das Wissen um die Phytotherapie bis in unsere Zeit
überliefert und besonders von Heilpraktikern erhalten und weiter
entwickelt.
Die Pflanzenheilkunde nutzt den reinen Pflanzenauszug, aus
Blättern, Blüten oder dem Wurzelstock, oder aus der gesamten
Arzneipflanze. Sie ist nicht zu verwechseln mit der Homöopathie,
bei der u. a. auch Pflanzen eingesetzt werden, jedoch in einer anderen
Aufbereitungsform. Uns sind heute etwa 3000 Heilpflanzen bekannt, von
denen rund 500 systematisch für Arzneien genutzt werden.
Die pflanzenheilkundlichen Mittel sind heute
größtenteils in Form von fertigen Mischungen als Tropfen,
Tabletten, Salben, Tinkturen und Ölen verfügbar. Das
Anwendungsspektrum der Phytotherapie ist groß. Es erstreckt sich,
um nur einige zu nennen, von Stoffwechselstörungen über
Magen- und Darmerkrankungen, Leber- und Gallenleiden, Hauterkrankungen,
rheumatischen Beschwerden, Augenleiden bis hin zu Herz-, Nieren- und
Blasenerkrankungen. Auch bei der Behandlung der Psyche des Menschen
können pflanzliche Heilmittel ergänzend zur Psychotherapie
eingesetzt werden.